Sammlung Froehlich - Ein Dorado zeitgenössischer Kunst in Leinfelden
Sammlung Froehlich - Ein Dorado zeitgenössischer Kunst in Leinfelden
Durch einen wahren Schatz an zeitgenössischer Kunst ließ sich eine Gruppe kunstaffiner Mitglieder der SportKultur Stuttgart führen. Die momentan noch nur für angemeldete Gruppen zugängliche Sammlung, hat seit Anfang der 1980-er Jahre der Maschinenbauunternehmer Josef Froehlich aufgebaut. Initialzündung dazu war die Bekanntschaft mit dem Aktionskünstler Joseph Beuys, was die Ausrichtung der Sammlung maßgeblich prägte. Mit dem Sammeln ganzer Werkgruppen wollten die Froehlichs anfangs möglichst das komplette Œvre eines Künstlers zeigen. Mit der Zeit kamen dann einzelne Werke hinzu. Froehlich legt bis heute viel Wert auf persönliche Kontakte zu den Künstlern. Alle großen Namen die für die deutsche und anglo-amerikanische Kunst des 20. Jahrhundert stehen, sind in der Sammlung präsent: Georg Baselitz, Joseph Beuys, Dan Flavin, Donald Judd, Bruce Nauman, Sigmar Polke, Gerhard Richter. Andy Warhol der seinen Kunden mehrmals portraitierte, bat einmal darum, bei der Übernahme der Bilder in New York mit Bargeld bezahlt zu werden, um gleich nach dem Treffen seine Weihnachtseinkäufe tätigen zu können.
Ursprünglich waren die Bilder für das Privathaus der Fröhlichs gedacht. Als im Laufe der Jahre die Sammlung immer mehr anwuchs, war dies schlicht und einfach zu klein für die vielen Werke geworden. So entstanden auf dem Werksgelände der Maschinenfabrik JW Froehlich nacheinander zwei innen und außen architektonisch ansprechende Gebäude, die heute die mittlerweile in eine Stiftung überführte Sammlung sicher beherbergen und bewundern lassen. Gleich beim Eintritt in den großen, hohen Ausstellungsaal beeindrucken die eng gehängten, großformatigen, Gemälde, Grafiken und Siebdrucke. In einem weiteren Saal werden schwerpunktmäßig Zeichnung gezeigt. Allein von Joseph Beuys sind es 42 Stück. Bunte Neonlichtkunst strahlt u.a. in einem abgedunkelten Kabinett von den Wänden. Spannende Skulpturen und Plastiken aus Stein, Metall und Holz sind im Foyer, im Treppenhaus und auf dem Gelände zu sehen und zu bestaunen.
Insgesamt 360 bemerkenswerte Kunstwerke umfasst die Sammlung Froehlich heute. Anita Froehlich hat in einer lebendigen Führung den Besucherinnen und Besuchern der SportKultur viele davon nahegebracht. Nach Fertigstellungen einiger baulicher Restarbeiten, der finalen Inbetriebnahme der kompletten technischen Gebäudeinfrastruktur und der Rekrutierung des notwendigen Personals, ist vorgesehen die Sammlung Froehlich in Leinfelden-Echterdingen nicht mehr nur angemeldeten Gruppen, sondern der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Text und Foto: Norbert Klotz