Chronik des SKV Rohracker e.V. bis 2009

1887 Ursprung der Sport- und Kulturbewegung

Alles begann 1887 in Rohracker mit der Gründung des Turnerbundes Rohracker, dem sich 1899 die Arbeiter-Turn- und Sportbewegung anschloss. 1893 folgte der „Gesangsverein Vorwärts”, 1914 der Touristenverein „Die Naturfreunde”. Als erster bürgerlicher Verein entstand 1901 der „Radfahrverein 01”. Nach dem ersten Weltkrieg folgte 1924 der Arbeiterfahrverein „Solidarität”, 1926 der „Musikverein Rohracker” und von 1927 bis zum Beginn des Verbotes durch den Nationalsozialismus die Theaterabteilung. Diese wurde landesweit bekannt durch Stücke wie „Der Postmichel von Esslingen”, „Cyankali” und die Uraufführung des „Bauer Baetz” von Friedrich Wolf. Abgeschlossen wurde die Entwicklung der Abteilungen durch die Gründung des Fußballvereins „Sportfreunde Rohracker 1932”.

Nach dem Verbot bzw. der Zwangsauflösung durch die Nationalsozialisten schlossen sich alle diese Vereine und Abteilungen nach dem Ende des 2. Weltkrieges am 6. Oktober 1945 zum Sport- und Kulturverein Rohracker (SKV) zusammen.

 

Die Entwicklung des Vereins nach dem 2. Weltkrieg

Mit der Entwicklung neuer sportlicher Interessen entstanden im SKV 1972 die Tennisabteilung, 1977 die Volleyballabteilung und 1978 eine Tischtennisabteilung. Diese  stellte allerdings nach ca. 10 Jahren ihre Tätigkeit wieder ein. Vor wenigen Jahren mussten auch die Gesangsabteilung und die Naturfreunde wegen Überalterung und mangels neuer Mitglieder ihren aktiven Betrieb aufgeben. Stellvertretend für alle Funktionäre und Mitglieder, die ab 1945 die Entwicklung des SKV Rohracker zu einem zeitgerechten Verein mit bis zu 700 Mitgliedern entwickelten, steht ein Name: Gotthilf Bodenhöfer (gest. 2008). Er hatte in den Jahren 1956 bis 1979 als 1. Vorsitzender des SKV entscheidende Entwicklungen wie Eigenfinanzierung der Abteilungen, Übertragung der Turnhalle und Neubau von Tennisplätzen verantwortlich eingeleitet, begleitet und abgeschlossen.

 

 

Entwicklung der drei Sportstätten des SKV

Mit einem heute nicht mehr vorstellbaren Einsatz schufen die Mitglieder des Turnerbundes ab 1909 eine Turnhalle, der mit dem Anbau einer Bühne 1927 abgeschlossen war. Nach einem aufwändigen Innenausbau in den Jahren 1965 wurde 1970 eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen. Die Hauptversammlung stimmte der Übertragung der vereinseigenen Turnhalle an die Stadt Stuttgart zu und sicherte sich dafür weit reichende sportliche und gastronomische Nutzungsrechte in der neuen städtischen Turn- und Versammlungshalle in Rohracker. Auf dem Platz der ehemaligen Turnhalle entstanden 1978 aus einem Asphaltplatz zwei sportgerechte Tennisplätze. Mit dem Bau des dazu gehörenden Tennisheims von Ende 1982 bis Mitte 1985 war die Entstehung unserer Tennisanlage im Bußbach in der heutigen Form abgeschlossen. Nach primitivsten Verhältnissen vor und nach dem Krieg wurde eine ehemalige Baubaracke genutzt, die um 1950 als erste Heimstatt für die Fußballer auf dem Sportplatz Frauenkopf diente. 1972 war die Umwandlung eines Lehmackers mit Grasinseln zu einem Tennen-Fußballplatz erfolgreich abgeschlossen. Nach zwei weiteren Kraftakten, nämlich einem Umbau 1974 und einem Neubau 1984 des Clubhauses, entstand 2010 mit einem Kunstrasen-Neubelag auf dem Sportplatz die heutige zeitgerechte Fußball-Sportanlage auf dem Frauenkopf.

 

Besondere Leistungen

Die wohl größte Leistung des Vereins ist, dass viele herausragende Persönlichkeiten und Sportler über 125 Jahre das sportliche und gesellschaftliche Leben in Rohracker geprägt und vielen Menschen eine soziale und sportliche Heimstadt geboten haben. Nur so war es möglich, dass sogar durch Sportler/innen der Radsportabteilung mehrfach Regionale, Württembergische, Deutsche und Europa-Meisterschaften errungen wurden und (später für einen anderen Verein startend) eine Weltmeisterin hervorgebracht werden konnte.

 

Quelle: Manfred Bohnacker, 1. Vorsitzender des SKV Rohracker, für die Festschrift zum 125 Jahr-Jubiläum

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